PRESSEMITTEILUNG der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen
NR. 0964
Datum: 17. August 2010
Zu den Ergebnissen des „Finanztest“ der Stiftung Warentest über die verschiedenen Angebote von Studienkrediten für Studierende erklärt Kai Gehring, Sprecher für Hochschulpolitik:
Studienkredite sind ein gutes Geschäft für die Banken, aber oft ein viel zu riskantes für die Studierenden. Bei der Wahl des falschen Studienkredits zahlen Studierende tausende Euro drauf und werden von Banken durch zu hohe Zinsen abgezockt. So mancher Studienkredit entpuppt sich als Hochrisiko-Produkt und Fall für Verbraucherzentralen und Schuldnerhilfen. Es kann nicht sein, dass Studienkredite zur Schuldenfalle für Studierende und Absolventen werden. Ministerin Schavan darf die Hände nicht länger in den Schoß legen, wenn es um die Regulierung von Studienkrediten geht.
Der Finanztest unterstreicht, dass Studierende dringend eine verlässliche und risikoarme staatliche Studienfinanzierung brauchen. Studieren auf Pump kann und darf keine Alternative zum BAföG mit klaren Rechtsansprüchen sein. Bund und Länder müssen daher das BAföG sofort um 5 Prozent erhöhen und ihre Bundesratsblockade unverzüglich beenden.
Studieninteressierte und Studierende brauchen daneben eine unabhängige Finanzierungsberatung, die endlich Transparenz über Studienfinanzierungsinstrumente und Kreditrisiken schafft. Junge Menschen mit hohen Schuldenbergen ins Erwerbsleben starten zu lassen ist unverantwortlich.
(c) Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen
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