PRESSEMITTEILUNG der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen
NR. 0821
Datum: 8. Oktober 2009
Zu Forderungen des Deutschen Studentenwerks nach Stärkung der staatlichen Studienfinanzierung erklärt Kai Gehring, hochschulpolitischer Sprecher:
Gut dotierte Stipendien für wenige und Studienkredite mit Verschuldungsgarantie für den Rest sind – das die falschen Antworten auf die geringe Studierneigung in Deutschland. Die künftigen schwarz-gelben Koalitionspartner täten gut daran, den Studierenden umgehend ein klares Signal für eine stärkere und verlässliche staatliche Studienfinanzierung zu geben. Nach dem Motto „Privat vor Staat“ die Axt ans BAföG zu legen, wäre dagegen völlig verantwortungslos und würde Chancenungleichheit vertiefen.
Insbesondere Studienberechtigte, deren Eltern keine oder kaum Unterstützung leisten können, verzichten auf ein Studium. Ihr Potenzial darf nicht länger verschleudert werden. Gerade angesichts des fortdauernden Fachkräfte- und Akademikermangels darf ein Studium nicht am Geldbeutel der Eltern scheitern, sondern muss durch attraktive Förderangebote ermöglicht werden.
Es ist eine große Aufgabe der nächsten Jahre, die staatliche Studienfinanzierung zielgenau und sozial gerecht weiterzuentwickeln. In den siebziger Jahren hat das BAföG bewirkt, dass erheblich mehr junge Menschen aus unteren Einkommens- und Herkunftsgruppen ein Studium beginnen konnten. Einen solch starken Effekt wollen wir mit dem grünen Zwei-Säulen-Modell erreichen, das elternunabhängige mit bedarfsabhängigen Elementen kombiniert. Unser Modell brächte die überfällige Stärkung staatlicher Studienförderung und eine mutige Verbesserung des BAföGs.
(c) Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen
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