PRESSEMITTEILUNG der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen
NR. 1070
Datum: 12. Oktober 2008
Zur Ankündigung der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), ab dem Wintersemester den Zinssatz für Studienkredite deutlich zu erhöhen, erklärt Kai Gehring, hochschulpolitischer Sprecher:
Die Folgen der Bankenkrise dürfen nicht auf dem Rücken der Studierenden ausgetragen werden. Die Studienkredite sind offenbar ein gutes Geschäft für die KfW-Bank, aber ein immer miserableres und riskanteres für Studierende. Die erheblichen Zinssteigerungen bei den KfW-Studienkrediten vervielfachen die Verschuldungsrisiken für Studierende und Absolventen um mehrere tausend Euro.
Die Aufnahme eines Studienkredits darf aber nicht in einem immer höheren Schuldenberg gipfeln, der Absolventen beim Berufsstart aufgehalst wird.
Die Bundesbildungsministerin muss jetzt handeln statt zuzuschauen: Ein Hochschulabschluss darf kein Fall für die Schuldnerberatung werden. Studien- und Bildungskredite brauchen staatliche Bürgschaften, um die Ausfallrisiken bei den Rückzahlungen zu decken und damit die Zinsen abzusenken. Die Finanzmarktkrise offenbart überdeutlich: Staatliche Studienfinanzierung – wie das BAföG – ist Studienkrediten haushoch überlegen.
Die Bundesregierung werden wir am Mittwoch zu ihren Konsequenzen aus der Zinserhöhung befragen. Wir kämpfen weiter für Studiengebührenfreiheit und eine bessere Lebensunterhaltsfinanzierung der Studierenden.
(c) Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen
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