Hochschulzulassungen: Mit Schavan bleiben Studieninteressierte im Chaos

PRESSEMITTEILUNG der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen
NR. 0206
Datum: 4. März 2009

Zu Meldungen, dass es frühestens zum Wintersemester 2011/12 ein neues Zulassungsverfahren via Internet geben soll, erklärt Kai Gehring hochschulpolitischer Sprecher:

Mit wachsweichen Absichtserklärungen bleibt der Anspruch der Studierenden auf ein funktionierendes Hochschulzulassungssystem unerfüllt. Weitere vier Semester soll es noch dauern, bis aus dem unorganisierten Zulassungschaos ein organisiertes wird. Angesichts doppelter Abiturjahrgänge, die in diesem Herbst ihren Platz an den Hochschulen suchen, wird sich die fatale Situation für Studieninteressierte weiter zuspitzen.

Es ist aberwitzig, dass trotz Studierendenhochs derzeit mancherorts bis zu 20 Prozent der Studienplätze unbesetzt bleiben und zugleich Studierwillige in Warteschleifen stecken. Eine unverbindliche Online-Tauschbörse für Rest-Studienplätze kann das Durcheinander aus Mehrfachbewerbungen und Missmanagement nicht beheben. Es ist fahrlässig und unverantwortlich, dass der großen Koalition der Mut zu überfälligen Sofortmaßnahmen fehlt.

Notwendig ist, dass bundesweit alle Hochschulen verbindlich am neuen Zulassungsverfahren teilnehmen und sie ihre lokalen Numeri Clausi zurückfahren.
Die Bundesregierung muss mit den Ländern umgehend eine bundeseinheitliche Regelung für Zulassungen und Abschlüsse aushandeln – Ministerin Schavan sollte ihre Blockade dagegen endlich aufgeben. Das absurde Theater aus Krisensitzungen in Serie ist jungen Menschen auf Studienplatzsuche jedenfalls nicht länger zumutbar.

(c) Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen

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