Hochschulzugang ohne Abitur: Heraus aus der Appell-Ecke

PRESSEMITTEILUNG der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen
NR. 1213
Datum: 19. November 2008

Die HRK hat sich auf ihrer Mitgliederversammlung für länderübergreifende Regelungen beim Zugang zum Studium ohne Abitur ausgesprochen. Dazu erklärt Kai Gehring, hochschulpolitischer Sprecher:

Mehr beruflich Qualifizierte sollen die Chance auf Weiterqualifizierung an den Hochschulen erhalten. Die Durchlässigkeit in unserem Bildungssystem muss erhöht werden. Zulassungsprüfungen für beruflich Qualifizierte dürfen die Durchlässigkeit dabei nicht behindern. Wer einen Meistertitel oder einen vergleichbaren Abschluss vorweisen kann, soll an jeder Hochschule in Deutschland studieren können.

Die Forderung der Hochschulrektoren zeigt: Es gibt ein Bedürfnis für eine Regelung des Hochschulzugangs ohne Abitur. Auf dem Bildungsgipfel haben Bund und Länder die Chance für eine Verständigung über bundeseinheitliche Zugangsregelungen vertan. So wird das Land sehenden Auges immer weiter in einen hochschulpolitischen Flickenteppich und in den Fachkräftemangel hineinregiert.
Es ist höchste Zeit, aus der Appell- und Empfehlungsecke herauszukommen.

Statt unverbindlicher Empfehlungen an die Adresse der Länder, brauchen wir bundeseinheitliche Standards beim Hochschulzugang ohne Abitur. Darauf müssen sich Bund und Länder gemeinsam verständigen. Die von Bundesbildungsministerin Schavan verfolgte ersatzlose Abschaffung des Hochschulrahmengesetzes ist definitiv ein Irrweg. Der Großen Koalition läuft offensichtlich die Zeit davon, ihre Verabredung aus dem Koalitionsvertrag zum Hochschulzugang für beruflich Qualifizierte endlich umzusetzen.

(c) Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen

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