PRESSEMITTEILUNG der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen
NR. 1177
Datum: 11. November 2008

Heute hat der Stifterverband den Wettbewerb „Exzellente Lehre“ gestartet. Dazu erklärt Kai Gehring, hochschulpolitischer Sprecher:

Wer herausragende Studierende und Nachwuchswissenschaftler will, muss exzellente
Studien- und Lehrbedingungen bieten. Wir begrüßen, wenn sich KMK und Stifterverband an der Förderung guter Lehrkonzepte beteiligen. Der gestartete Wettbewerb kann aber bestenfalls ein kleiner Anstoß sein. Er ist nicht dazu geeignet, herausragende Studienbedingungen für alle zu schaffen. Um „Spitze in der Breite“ zu verwirklichen, braucht es einen breiteren Ansatz und mehr Mittel von Ländern und Bund.

Der Wettbewerb darf kein Ablenkungsmanöver für die Untätigkeit der Bundesregierung sein. Milliarden geben Bund und Länder für die forschungszentrierte Exzellenzinitiative aus. Doch mit dem Rezept „viel Forschung, wenig Lehre“ lässt sich keine ausgewogene Kost für die Hochschulen zubereiten. Darum muss bei einer möglichen Neuauflage der Exzellenzinitiative
2011 gelten: Nur wer exzellente Leistungen in Forschung und Lehre erbringt, kann das Prädikat „Spitzen-Uni“ erhalten.

Eng umrissene Wettbewerbe können die drängendsten Probleme der Hochschulen aber nicht lösen. Für eine höhere Grundfinanzierung, mehr Lehrqualität und eine bessere Betreuungsrelation sind Hochschulen, Länder und Bund gefordert. Nur ein gut ausfinanzierter Hochschulpakt II kann erheblich mehr Studienplätze und bessere Studienbedingungen schaffen.

(c) Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen

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