KfW-Studienkredite: Zinsobergrenze muss fallen

PRESSEMITTEILUNG der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen
NR. 1097
Datum: 16. Oktober 2008

Zur heutigen Ankündigung von Bundesbildungsministerin Annette Schavan, die Zinsen für die KfW-Studienkredite zu senken, erklärt Kai Gehring, hochschulpolitischer Sprecher:

Es ist ein Skandal, dass die Studierenden die Zeche für die Zockerei der Banken zahlen sollen. Die Folgen der Bankenkrise dürfen nicht auf ihrem Rücken ausgetragen werden. Diese Botschaft ist bei Ministerin Schavan noch nicht ganz angekommen. Zwar soll der Zinssatz bei den KfW-Studienkrediten rückwirkend von 7,05 auf 6,5 Prozent sinken. Doch selbst mit dieser Zinssenkung verteuert sich das Studium auf Pump erheblich. Ein kreditfinanzierter Bachelor kostet weiterhin gut 3.000 Euro mehr als noch vor Oktober 2008.

Die Ministerin darf nicht länger offenlassen, ob die Senkung auch für den Zinshöchstsatz gilt. Es wäre eindeutig zu kurz gesprungen, wenn Schavan die Obergrenze von derzeit 9,2 Prozent nicht deutlich absenkt.

Für uns ist klar: Ein Hochschulabschluss darf kein Fall für die Schuldnerberatung werden. Studien- und Bildungskredite brauchen staatliche Bürgschaften, um die Ausfallrisi-ken bei den Rückzahlungen zu decken und damit die Zinsen abzusenken. Angesichts der andauernden Finanzmarktkrise ist die weitere Zinsentwicklung unabsehbar. Das offenbart überdeutlich: Staatliche Studienfinanzierung – wie das BAföG – ist Studienkrediten haushoch überlegen.

(c) Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen

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