BAföG-Zahlen: Zögerliche Politik führt zu stärkerer sozialer Selektion

PRESSEMITTEILUNG der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen

NR. 0858
Datum: 15. August 2008

Zu den heute vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Zahlen über die Empfängerinnen und Empfänger von BAföG erklärt Kai Gehring, hochschulpolitischer
Sprecher:

Schon wieder ist die Zahl der BAföG-Empfängerinnen und -Empfänger im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Für die große Koalition sind die heutigen Zahlen eine blamable Bilanz. Damit bekommt sie die Quittung für ihr langes Hin und Her beim BAföG präsentiert. Während die Kritik am ungerechten Bildungssystem immer lauter wird, reformiert die große Koalition das BAföG im Schneckentempo.

Die zögerliche BAföG-Politik von Ministerin Schavan trägt dazu bei, dass die soziale Schere an den Hochschulen immer weiter aufgeht. Wenn die Studienfinanzierung nicht ausreicht, bleiben Studierwillige aus Elternhäusern mit geringem und mittlerem Einkommen auf der Strecke. Arbeiterkinder werden immer stärker zu Exoten auf dem Campus. Über die Aufnahme eines Studiums dürfen aber nicht der Geldbeutel oder Status der Eltern entscheiden.

Die Zahlen zeigen: Die BAföG-Erhöhung der großen Koalition kommt viel zu spät.
Zahlreiche Studierwillige der letzten drei Jahre werden davon nicht mehr profitieren, sie haben angesichts mangelnder Förderung den Weg an die Hochschulen nicht mehr eingeschlagen. Wer nicht will, dass soziale Herkunft über Bildungschancen entscheidet, muss das BAföG weiter stärken und ausbauen.

(c) Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen

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