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Nr. 163/09
Datum: 22.07.2009
Zu den Ergebnissen der DGB-Studie über die Auswirkungen der Wirtschaftskrise auf den Arbeitsmarkt erklärt Cem Özdemir, Bundesvorsitzender von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:
„Jugendliche und junge Erwachsene sind am stärksten von den Folgen der Wirtschaftskrise auf dem Arbeitsmarkt betroffen. Das ist auch ein Ergebnis der jahrelangen Versäumnisse in der deutschen Bildungspolitik. Einer der Hauptgründe für den überproportionalen Anstieg der Arbeitslosigkeit unter Jugendlichen ihr zum Teil katastrophales Bildungs- und Qualifikationsniveau.
Die Bundesrepublik erlaubt es sich immer noch, 8 Prozent eines jeden Schülerjahrgangs ohne Abschluss aus den Schulen zu entlassen. Diese Zahl ist eine gesellschaftliche Katastrophe und zeigt, dass Bildungspolitik nicht nur für den Wirtschaftsstandort, sondern auch als zentrale Gerechtigkeitsfrage – gerade in Zeiten der Krise – alle Aufmerksamkeit benötigt. Die Debatte um den drohenden Lehrermangel in den letzten Tagen und die hilflosen Reaktionen darauf aus der Bundesregierung und der Kultusministerkonferenz zeigen jedoch, dass an den entscheidenden Positionen die Dringlichkeit des Problems nicht verstanden wurde.
Um Jugendliche vor den Folgen der Krise zu schützen und sie auf die schwierigere Lage besser vorzubereiten, muss die Bildungspolitik endlich in den Fokus der Bemühungen rücken. Dazu braucht es nennenswerte Investitionen. Wir Grünen wollen, dass Bildungschancen nicht weiter von der Herkunft abhängig sind und alle eine ihnen angemessene Förderung für ihren Bildungserfolg erhalten. Außerdem wollen wir sicher gehen, dass alle Jugendliche einen Ausbildungsplatz bekommen, indem wir die Ausbildung künftig konjunkturunabhängig mit zusätzlich überbetrieblichen Ausbildungsstätten organisieren. Mit der Einführung eines Erwachsenen-BaföG, der besseren Durchlässigkeit zwischen Schule, Beruf und Hochschule, mit 500 000 zusätzlichen Studienplätzen in den kommenden fünf Jahren und dem Abschaffen von Studiengebühren sorgen wir dafür, dass alle eine faire Chance in der Krise bekommen und Bildungsblockaden aufgebrochen werden. Denn gerade jetzt wird deutlich: Bildung schafft Zukunft.“
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