Bologna-Reform: Kurskorrekturen müssen in den Hörsälen ankommen

PRESSEMITTEILUNG der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen

NR. 0962
Datum: 24. November 2009
Zur Diskussion um die Bologna-Reform erklärt Kai Gehring, Sprecher für Hochschulfragen:
Statt wechselseitiger Schuldzuweisungen zwischen Bund, Ländern und Hochschulen sind im zehnten Bologna-Jahr gemeinsame verbindliche Verabredungen nötig, um die Studienreform zu korrigieren und zu retten. Die Bologna-Korrektur muss dazu führen, Stofffülle, Zahl der Prüfungen und Arbeitsbelastung zu reduzieren, die neuen Studiengänge zu entfrachten und tatsächlich studierbar zu machen.

Das Dickicht aus Stofffülle, der Wildwuchs an Prüfungen und permanenter Anwesenheitspflichten müssen die Hochschulen lichten. Mehr Flexibilität bei der Dauer von Bachelor-Studiengängen muss den Studierenden Zeitfenster für Auslands- oder Praxissemester eröffnen. Bund und Länder dürfen sich nicht länger um eine vernünftige Finanzierung der Bologna-Reform herummogeln. Dies ist notwendig, um zu einer überfälligen Qualitätsoffensive für bessere Lehre zu kommen.
Das im schwarz-gelben Koalitionsvertrag angekündigte  „Bologna-Qualitäts- und Mobilitätspaket“ braucht Substanz und muss umgehend geschnürt werden. Schavan muss endlich mehr Geld für bessere Studienbedingungen in die Hand nehmen, anstatt den Ball immer nur an die Länder zu spielen. Die Hochschulen brauchen die Zusage, dass eine bessere Betreuung langfristig finanziert wird. Die überfälligen Bologna-Kurskorrekturen müssen zügig verabredet werden und in den Hörsälen ankommen.

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